Die Mondholz-Studie von Ernst Zürcher, Forstingenieur und Professor an der Fachhoch-schule für Architektur, Bau und Holz in Biel, weist nach, dass je nach Mondphase geschlagenes Holz tatsächlich unterschiedliche Eigenschaften besitzen. In der breit angelegten Studie wurden an verschiedenen Orten in der Schweiz, insgesamt über 600 Bäume gefällt – vor allem Fichten, Edelkastanien und Weisstannen.
Vor dem Fällen wurde allen Bäumen eine Holzprobe entnommen, die in den späteren Analysen als Referenzwert diente. Der Fällzeitpunkt wurde zusätzlich nach dem Stand des Mondes im Tierkreis bestimmt. Die Bäume wurden zeitgleich an 48 Daten geschlagen, verteilt von Oktober 2003 bis März 2004. Im Labor wurden dann unter anderem Dichte, Druckfestigkeit, Schwindverhalten, Wasseraufnahme und das Verhalten des Holzes gegenüber Witterungseinflüssen gemessen und miteinander verglichen.
Kriterien wie Wasserverlust, Schwindmass und Dichte des Holzes beeinflussen die Qualität für die spätere Verwendung des Holzes beim Haus‑, Möbel- oder Instrumentenbau entscheidend. Die Untersuchungen haben ausserdem gezeigt, dass lunare Rhythmen nicht nur das Splint- sondern auch das sogenannt tote Kernholz beeinflussen. Der Mond spielt demzufolge eine wichtige Rolle beim Trocknungsvorgang und bei der daraus resultierenden Dichte des Holzes.
Zürchers Studie bestätigt zudem auch die Befunde einer frühen Untersuchung der Universität Florenz. Dort verglichen Forscher unter luft- und wasserdichten Bedingungen den Stammdurchmesser einer normal wachsenden Douglasie mit jenem Stammdurchmesser einer gefällten, von Wurzelstock und Krone befreiten Douglasie. Geschlagen hatte man den Baum 1977 am ersten Frühlingstag. Noch ein Vierteljahr später wies der «tote» Stamm erstaunlicherweise dieselben Schwankungen wie die lebendige Douglasie auf. Die Kurven der beiden Hölzer verliefen den Gezeiten entsprechend. Zu seiner Studie meint Zürcher: «Wir konnten nachweisen, dass die untersuchten Eigenschaften des Holzes tatsächlich ganz subtil im Einklang mit verschiedenen Mondrhythmen variieren.
Von Bernhard Heim, Link